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Lieder im 2. Dezennium

Das „Lied des Osterhasen“ habe ich 2015 als kleine Oster-Überraschung für meinen Enkel geschrieben.
„Hitzewelle“, „Hinter dieser Tür“ und „Notre-Dame de Paris“ gehören zu einem halben Dutzend Lieder zu einer geplanten Lesung mit Roman-Auszügen aus Werken des 21. Jahrhunderts.


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Kleine Auswahl:

Auftritt mit Leon: Hitzewelle

Heut’ ist wohl so ein Tag

Sie trafen sich vor einem Jahr

In ein paar Jahren

Kleine Fische

Feuerland

Lied des Osterhasen

Ungerecht behandelt

Lesen Sie Franziska

Hinter dieser Tür

Notre-Dame de Paris


Meine englischen Lieder – 6 Songs in English


Rezensionen




Eins weiter!    Ganz nach oben!

Heut’ ist wohl so ein Tag

Ich steh’ an meinem Fenster und schaue in den Garten.
Kein Wind, keine Sonne, nur Licht.
Nichts bewegt sich, nichts verändert sich.
Auch ich verändere mich nicht.
Auf dem Weg hinter dem Zaun seh’ ich was Rotes liegen.
Wohl ein Handschuh oder auch ein Portemonnai.
Vielleicht hat ein Kind es verloren.
und ist jetzt traurig, doch mir tut das heut’ nicht weh.

    Heut’ ist wohl so ein Tag,
    wo ich mein Leben versäume,
    ein Tag, an dem ich gar nichts tu.
    Heut’ schreib’ ich keine Briefe,
    heut’ ruf’ ich niemand an,
    meine Tür bleibt heut’ den ganzen Tag zu.
    Heute ist so ein Tag,
    wo ich die Stunden verträume.
    Heut’ bring ich nichts zustande, was bleibt.
    Kein Lied und kein Gedicht,
    heut’ funktionier’ ich nicht
    und lass’ mich treiben, wohin es mich treibt.


Die kleine blinde Frau vom Haus schräg gegenüber
erscheint mit ihrem Labrador.
Sie will warten, er will weiterführ’n.
Sie schimpft, der Hund verdreht sein Ohr.
Schon seit Jahren seh’ ich diese Frau vorübergehen
und denk’ immer wieder, ich sprech’ sie mal an.
Das brächte etwas Farbe in ihr Dunkel.
Doch heut’ ist nicht der Tag, wo ich sowas kann.

    Heut’ ist wohl so ein Tag,
    wo ich mein Leben versäume,
    ein Tag, an dem ich gar nichts tu.
    Heut’ spür’ ich kein Bedauern,
    heut’ mach’ ich niemand froh,
    heute sprech’ ich nicht und hör’ niemandem zu.
    Heute ist so ein Tag,
    wo ich die Stunden verträume.
    Heut’ bring ich nichts zustande, was bleibt.
    Heut’ hab’ ich kein Gewicht,
    heut’ zeige ich mich nicht
    und lass’ mich treiben, wohin es mich treibt.


Im Zimmer hinter mir liegt ein Schreiben vom Finanzamt.
Darauf müsst’ ich dringend reagier’n.
In der Küche geht das Licht nicht mehr,
das müsst’ ich endlich reparier’n.
Das Gerümpel, das schon lang in der Garage steht, _
will ich räumen, bevor es erstmals schneit.
So vieles wär’ zu tun, aber heute,
nein, heute bin ich zu all’ dem nicht bereit.

    Heut’ ist wohl so ein Tag,
    wo ich mein Leben versäume,
    ein Tag, an dem ich gar nichts tu.
    Heut’ führ’ ich nichts zu Ende,
    heut’ lös’ ich kein Problem,
    heut’ will ich nichts, ich will nur meine Ruh’.
    Heute ist so ein Tag,
    wo ich die Stunden verträume.
    Heut’ bring ich nichts zustande, was bleibt.
    Heut’ fehlt mir der Elan,
    heut’ fange ich nichts an
    und lass’ mich treiben, wohin es mich treibt.

© 2012 Werner Bönzli, Reichertshausen




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Sie trafen sich vor einem Jahr

Sie trafen sich vor einem Jahr.
Er war gleich verloren.
Er sah in ihr Gesicht und war
neu geboren.
Sie trafen sich vor einem Jahr.
Sie war gleich gefangen.
Sie spürte seine Hand, sein Haar,
sein Verlangen.

    Es war der Abend beim Nudistenkongress.
    Man spielte Doktor Schiwago.
    Er sprach leise in ihr Ohr:
    „Ich bin aus Inverness. Und Sie?“
    „Aus Chicago.“
    Es war der Abend beim Nudistenkongress.
    Man tanzte langsamen Walzer.
    Sie sprach leise in sein Ohr:
    „Ich bin Stewardess. Und Sie?“
    „Lohnbuchhalter.“

Seine Hand fuhr durch ihr Haar,
und ihre Brille fiel zu Boden,
genau unter seinen Schuh.
Doch er äußerte sich nicht dazu.


Sie trafen sich im Frühstücksraum
in der Morgenstille.
Zuerst erkannte er sie kaum,
ohne Brille.
Sie saßen da im Frühstücksraum,
als er sich verschluckte
und seinen Cappuccinoschaum
auf sie spuckte.

    Es war der Morgen beim Nudistenkongress.
    Sie trug ein Kleid aus Organza.
    Dass ihr Kleid hinüber war,
    war ihr sofort klar,
    als sie es ansah.
    Es war der Morgen beim Nudistenkongress.
    Sie stand auf, ohne Worte,
    und sie kaufte in der Hotel-Boutique
    einen Freizeitdress
    der schlimmsten Sorte –

Stretch-Acryl in Grau und Pink –
und ging zurück ins Frühstückszimmer.
Er nahm ihr neues Outfit wahr,
Doch er machte keinen Kommentar.


Sie trafen sich im Aufbruchstress
in der Hotelhalle.
Sie fragte ihn, wie ihm ihr Dress
gefalle.
Sie standen da im Aufbruchstress.
Er sah ihren Kragen,
sah Grau und Pink, und zog es vor,
nichts zu sagen.

    Es war der Abschied beim Nudistenkongress.
    Sie standen, um zu bezahlen,
    in der Schlange an der Rezeption,
    ohne Blickkontakt,
    doch unter Qualen.
    Es war der Abschied beim Nudistenkongress.
    Sie sah sein Haar, seine Hände.
    Dann entfernte sich seine Gestalt
    durch die Drehtür ins
    Hotelgelände.

Ohne Brille, ohne Traum
bestieg sie ihren Großraumflieger.
Der flog sie übers Meer nach Haus –
und schon war diese Geschichte aus!

© 2013 Werner Bönzli, Ammerbuch




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In ein paar Jahren

In ein paar Jahren oder ein paar Tagen,
an einem Morgen, einem Abend, irgendwann,
da werd’ ich nichts mehr sagen, nichts mehr fragen,
da kommt mein Lebenslauf beim letzten Eintrag an.

Ich glaub’ nicht unbedingt an Himmel oder Hölle.
Ich glaub’ nicht wirklich, dass ich dann noch etwas spür.
Und doch, es stört mich, wenn ich mir vorstelle,
dass ihr noch hier seid, und ich bin nicht mehr hier.

    Ihr seht mein Haus, ihr spürt in meinem Garten
    den Sommerwind, der durch die Bäume streicht.
    Ihr träumt von Dingen, die noch auf euch warten.
    Ihr freut euch weiterhin, wenn ihr ein Ziel erreicht.


Ich seh’ mich nicht auf einer Himmelswolke sitzen
und runterschau’n und sagen „Shit! Warum so früh?!“
Ich seh’ mich nicht im Fegefeuer schwitzen.
Ich seh’ das Höllenreich als Reich der Fantasie.

Und dennoch schlägt’ mir der Gedanke auf den Magen.
dass man nicht sicher weiß, wie’s danach weitergeht.
Zwar gibt’s Fachliteratur, doch wer kann sagen,
in welchem heiligen Buch die gültige Auskunft steht?

    Ich wünsch’ mir Augenzeugen und Berichte
    aus erster Hand, sauber dokumentiert.
    Was helfen mir Legenden und Gerüchte,
    deren Entstehung sich in alter Zeit verliert?!


Ich denk’, dass ich das Thema gleich wieder begrabe.
Ich will mich lieber auf das Heute konzentrier’n
und mich am Leben freu’n, solang ich’s habe,
statt über das, was man nicht weiß, zu spekulier’n.

Der liebe Gott, wenn es ihn gibt, soll mich bewahren
vor Leuten, die mir sagen, was er von mir will.
Vor Eiferern, Aposteln, Missionaren …
Wenn er das tut, dann ist es gut, dann bin ich still.

© 2013 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Kleine Fische

Kleine Fische machen keine großen Sprünge,
sondern geh’n auf dünnem Eis den Bach hinunter
bis zum bitteren Ende ihrer Fahnenstange.
Kleine Fische leben nicht auf großem Fuß.
Kleine Fische machen keinen großen Wirbel,
denn sonst müssen sie danach im Trüben fischen.

    Du kleiner Fisch bist ja ganz Ohr.
    Sag, kommt es dir nicht Spanisch vor,
    dass ich dir mein Palaver heute hier servier’?


Kleine Fische buckeln vor den tollen Hechten,
denn sie können ihnen nicht das Wasser reichen,
können nicht wie sie aus dem Vollen schöpfen.
Kleine Fische springen nicht ins kalte Wasser
und entfachen keinen Sturm im Wasserglas,
weil sonst ihre Wellen über die Stränge schlagen.

    Du kleiner Fisch bist ja ganz Ohr.
    Sag, kommt es dir nicht Spanisch vor,
    wenn ich mein Abrakadabra an dir probier’?


Kleine Fische müssen manchmal untertauchen,
doch sie tun, als könnten sie kein Wässerchen trüben,
während sie ihr Schäfchen ins Trockene bringen.
Kleine Fische steigen in die Wasserhose
und erzählen, wie sie den globalen Netzen
durch die Maschen schlüpfen – in die Dose …

    Du kleiner Fisch bist ja ganz Ohr.
    Sag, kommt es dir nicht Spanisch vor,
    wie ich mein Rotwelsch sing’, bevor ich dich verschling.

© 2013 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Feuerland

Und wenn einmal der Regen fällt
auf das graue Meer
und wenn ein Käpt’n Ausschau hält
nach seinem letzten Hafen
dann setzt er wohl sein Schiff auf Sand
dann rudert er verwirrt ans feste Land
streicht sich durchs nasse Haar
und fragt sich, was das war
will nur noch schlafen

Und wenn einmal der Regen fällt
auf den kahlen Strand
und irgendwo ein Seehund bellt
und gleich im Meer verschwindet
dann zuckt vielleicht vom Wolkensaum
ein Blitz durch deinen wolkenschweren Traum
der dir den Blick verstellt
der deinen Weg erhelllt
der dich entzündet

Und wenn einmal der Regen fällt
auf das grüne Land
und alles Leben innehält
wirst du vielleicht erfahren
warum dein Kind dich nicht erkennt
warum sein dunkler Blick dich nicht verbrennt
was dein Verhängnis war
was dein Gefängnis war
in all den Jahren

© 2013 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Lied des Osterhasen

Jedes Jahr der gleiche Blödsinn.
Jedes Jahr bringt man mir Eier ins Haus.
Eier und vier Eimer Farbe,
und dann heißt es nur: mach bunte Eier daraus!
Ich frage euch: Was soll das?
Ich bin ein Hase und kein Huhn!
Kann mir vielleicht endlich einer sagen:
Was hat ein Hase mit Eiern zu tun?!
Und wenn zehnmal Ostern ist,
das macht die Sache nicht besser, o nein!
Ich hasse Ostern! Meinetwegen dürfte niemals Ostern sein!

Jedes Jahr die Katastrophe.
Jedes Jahr heißt’s: Trag die Eier aus.
Früh um fünf, durch Wind und Regen,
manchmal sogar durch Schnee, stapf’ ich von Haus zu Haus.
Ich frage euch: Was soll das?
Ich bin ein Hase, kein Lieferant!
Kann mir vielleicht endlich einer sagen,
wer den Osterhasen erfand?!
Wenn ich diesen Kerl erwische,
das vergisst der nie wieder, o nein!
Ich hasse Ostern! Meinetwegen dürfte niemals Ostern sein!

Jedes Jahr die gleiche Plage.
Jedes Jahr der altbekannte Stuss!
Alles soll ich mühsam verstecken,
nur, dass man’s hinterher wieder hervorsuchen muss!
Ich frage euch: Was soll das?
Das macht doch überhaupt keinen Sinn!
Kann mir vielleicht endlich einer sagen:
Wieso leg ich das Zeug nicht einfach hin,
so, dass man es sieht und ohne
das blöde Suchen gleich essen kann?!
Ich hasse Ostern! Warum fängt das Jahr nicht gleich mit Pfingsten an!
Ich hasse Ostern! Warum fängt das Jahr nicht gleich mit Pfingsten an!
Ich hasse Ostern! Warum fängt das Jahr nicht gleich mit Pfingsten an!

© 2015 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Ungerecht behandelt

Auf die Welt gekommen, ringsum war Krieg,
nur nicht da, wo ich geboren bin.
Hatte stets zu essen, schlief im eig’nen Bett.
Wie am Schnürchen lief die Zeit dahin
Egal, ob in der Schule oder im Beruf,
Ich wurde nicht gehänselt, gemobbt, gemieden
oder übergangen ... So kam ich voran
und bin jetzt Eigenheimfamilienmann.
Und kein unbegabter Sprayer hat mir je das Haus verschandelt,
kein Nachbar mich verfolgt in blinder Wut.
Ich fühle mich vom Schicksal ungerecht behandelt.
Es geht mir zu gut.

Ich war nie athletisch, war nie der Held,
and’rerseit auch nie die Witzfigur.
Nie der Geniale, nie der Idiot,
die gold’ne Mitte, das ist meine Spur.
Die Arbeit macht mir Freude, ist nicht nur öde Pflicht,
und lässt genügend Muße für ein paar kleine
Liebhabereien ohne viel Gewicht,
ein Bild, ein Lied, vielleicht mal ein Gedicht.
Und kein Kritiker hat je sich bisher vor mir aufgemandelt
und gemeint, was ich mach’, sei ein alter Hut.
Ich fühle mich vom Schicksal ungerecht behandelt.
Es geht mir zu gut.

Wurde nie betrogen oder erpresst.
Habe viel erlebt und viel gelacht.
Nie die falschen Freunde, nie die schiefe Bahn,
keine Zeit im Männerheim verbracht.
Ich hab’ nie wach gelegen nächtelang im Bett
aus Angst, dass früh am Morgen Finanzbeamte
vor der Haustür stehen mit der Polizei
die mir sagt, dass ich verhaftet sei.
Ich bin nicht und ich war nie mit der Mafia verbandelt,
dazu fehlte Gelegenheit und Mut.
Ich fühle mich vom Schicksal ungerecht behandelt.
Es geht mir zu gut.

lch leb’ nicht in Syrien, nicht im Irak,
nicht im Kongo und nicht im Sudan,
nicht in Nordkorea, auch im Jemen nicht,
in Libyen nicht, nicht in Afghanistan.
Der Ort, an dem ich wohne, fordert keinen Kampf.
Es ist der pure Zufall, dass ich auf einem
Flecken Erde lebe und in einer Zeit
ohne Waffenlärm und blut’gen Streit.
Kein Krieg hat diese Gegend in ein Trümmerfeld verwandelt,
mein Haus versank in keiner Bombenglut.
Ich fühle mich vom Schicksal ungerecht behandelt.
Es geht mir zu gut.

© 2017 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Lesen Sie Franziska

Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Franziskas Ferien ist ein Roman
wie man ihn angenehmer kaum schreiben kann!
Nicht ansprechender! Anmutiger!
Anrührender! Anregender!
Sichern Sie sich Ihr Exemplar!
Sichern Sie sich Ihr Exemplar!
ISBN neun sieben acht drei
sieben vier drei eins sechs fünf sechs zwo
und die Prüfziffer: Fünf!
Haben Sie sich das gemerkt?
Haben Sie sich das notiert?
Haben Sie sich das hinter die Ohren geschrieben?

Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Für Kinder, Jugendliche, Große und Greise.
Erleben Sie Franziska lesenderweise!
Die Fantasien, Sympathien,
Aphasien, Peripetien
auf den Seiten dieses Romans!
in den Weiten dieses Romans!
ISBN neun sieben acht drei
sieben vier drei eins sechs fünf sechs zwo
und die Prüfziffer: Fünf!
Haben Sie das memoriert?
Sich aufs Butterbrot geschmiert?
Haben Sie sich das an ihren Kühlschrank gepappt?

Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Franziskas Ferien liest man ab zehn.
Auch Acht und Neunjährige werden’s versteh’n
und sich verlieren, amüsieren,
inspirieren, motivieren
durch Franziskas Tage am Strand!
Nehmen Sie das Büchlein zur Hand!
ISBN neun sieben acht drei
sieben vier drei eins sechs fünf sechs zwo
und die Prüfziffer: Fünf!
Haben Sie das jetzt geschnallt?
Auf die Küchentür gemalt?
Haben Sie sich das an Ihre Bettstatt genagelt?

Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Franziskas Ferien gibt es als Druck.
Für Leute mit E-Reader auch als E-Book.
für digitale Lesefreuden.
Sollten Sie sich dafür entscheiden,
dann gehen Sie zum Download online!
Geben Sie per Tastatur ein:
ISBN neun sieben acht drei
sieben vier vier acht Null drei fünf eins
und die Prüfziffer: Neun!
Ist das richtig angekommen,
durch den Thalamus geschwommen,
wiederabrufbar im Hippocampus gespeichert?

Lesen Sie „Franziska“! Lesen Sie „Franziskas Ferien“!
Lesen Sie „Franziska“!

© 2017 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Hitzewelle

Wenn Eis im Becher schmilzt, bevor’s geschleckt ist,
wenn jedes frische Hemd gleich schweißgefleckt ist,
und wenn sich Hund und Katze auszieh’n ihre Felle,
ist Hitzewelle.
Wenn Niederschlag verdampft, bevor er aufschlägt,
wenn sich kein Choleriker mehr sinnlos aufregt,
und strömt statt Wasser nur heiße Luft aus jeder Quelle,
ist Hitzewelle.
Wenn die Gartenrestaurants im Sommer leer sind,
wenn dem Koch die leeren Pfannen schon zu schwer sind,
und zerschmilzt in seiner Hand die Suppenkelle,
ist Hitzewelle.
Wenn Uhr’n wie von Dalì gemalt zerfließen,
wenn im Gartenbeet nur noch Kakteen sprießen,
und brennt die Sonne in mein Auto eine Delle,
ist Hitzewelle.

Wenn Kühe schon früh um sechs die Sonne meiden,
nur noch Trockenfutter finden auf den Weiden
und schon um sieben zurück woll’n in die engen Ställe,
ist Hitzewelle.
Wenn Kirchenkerzen sich von selbst entzünden
und wenn Klosterbrüder nirgends Kühlung finden
und einen Sonnenbrand bekomm’n in ihrer Zelle,
ist Hitzewelle.
Wenn die Bachforelle schon im Wildbach gar wird,
wenn der Dampfkochtopf im Schrank schon zur Gefahr wird,
wenn zu Staub zerfällt die letzte Frikadelle,
ist Hitzewelle.
Wenn Generäle über Hitze klagen,
ihren Krieg vom Sommer auf den Herbst vertagen,
und ist es sogar zu heiß für Totschlag oder Mord,
dann ist Hitzerekord.

© 2017 Werner Bönzli, Ammerbuch




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Hinter dieser Tür

Was verbirgt sich wohl hinter dieser Tür?
Ein Regal mit alten Büchern? Ein elektrisches Klavier?
Eine Schneiderkleiderpuppe?
Eine Zinnsoldatentruppe?
Das möcht’ ich wissen! Das möcht’ ich wissen!
Wie komme ich in diesen Raum hinein?
Da muss doch sicher irgendwo ein Schlüssel sein!

Was verbirgt sich wohl hinter dieser Mauer?
Eine Kiste voller Gold? Eine Hexe auf der Lauer?
Ein vom Blitz gespalt’ner Baum?
Das Gespenst aus meinem Traum?
Das muss ich sehen! Das muss ich sehen!
Wie kann ich diese Mauer überwinden?
Lässt sich denn nirgends eine Leiter für mich finden?

Was verbirgt sich wohl hinter diesem Hügel?
Eine halb verfall’ne Stadt, weiße Mauern, blaue Ziegel?
Eine himmelhohe Treppe?
Eine windverwehte Steppe?
Da will ich hin! Da will ich hin!
Wie kann ich diesen Hügel überqueren?
Wer kann den Weg zur and’ren Seite mir erklären?

Was verbirgt sich wohl hinter diesen Bergen?
Ein geheimnisvoller Wald? Ein vergess’nes Volk von Zwergen?
Eine Welt aus Sand und Kies?
Das verlor’ne Paradies?
Das zu ergründen, das zu ergründen,
muss ich den Gang durch diese Berge wagen.
Ich such’ die Antwort bis zum Ende aller Fragen.
Ich such’ die Antwort bis zum Ende aller Fragen.

© 2018 Werner Bönzli, Ammerbuch





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Notre-Dame de Paris

Il ne faut jamais demander combien de sapins
ont été abattus, ébranchés et apportés de loin
pour ériger cette nef immense
couronnée de voutes en cadence,
il ne faut jamais, il ne faut jamais demander.

  Car pour la gloire du Grand Dieu on sacrifie.
  On donne du bois, des pierres, son labeur, même la vie
  pour la maison de notre Dieu qui règne suprême dans les cieux,
  pour la cathédrale Notre-Dame de Paris,
  pour la cathédrale Notre-Dame de Paris.


Il ne faut jamais demander combien d’ouvriers
ont dû crever parce qu’ils sont tombés d’un échafaudage carié
en maçonnant ces tours pesantes
flanquant la rosace rayonnante,
il ne faut jamais, il ne faut jamais demander.

  Car pour la gloire du Grand Dieu on sacrifie.
  On donne du bois, des pierres, son labeur, même la vie
  pour la maison de notre Dieu qui règne suprême dans les cieux,
  pour la cathédrale Notre-Dame de Paris,
  pour la cathédrale Notre-Dame de Paris.


Il ne faut jamais demander si l’existe dieu.
Qu’on se contente de voir ce mirage en pierre s’élever devant nos yeux,
ces piliers montant tout en haut,
la lumière teintée par les vitraux ...
Il ne faut jamais demander si l’existe dieu.

  Car pour la preuve du Grand Dieu on a sacrifié.
  On a donné son labeur, sa sueur, sa volonté.
  Certes, la preuve du Grand Dieu qui règne suprême dans les cieux,
  c’est la cathédrale Notre-Dame de Paris,
  c’est la cathédrale Notre-Dame de Paris.


© 2018 Werner Bönzli, Ammerbuch

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